Die kleine Chronik

Die Geschichte der Familie Judeich beginnt im 18. Jahrhundert mit JOHANN ADAM JUDEICH (?-1749) und ANNA EUPHROSYNE (1701-1779) in Insterburg. Alle ihre 7 Kinder verlassen Insterburg und gehen, bis auf einen, nach Königsberg. Sohn THOMAS JUDEICH (1739-1787) ist der Einzige seiner Geschwister, der den Namen weitervererbt. Er geht nach Dresden und wird dort Münzschlosser. Für die nächsten 150 Jahre wird der Dresdner Raum neuer Schauplatz der Familiengeschichte. Dort beginnt der wirtschaftliche Aufstieg. THOMAS JUDEICH heiratet LEONORE PAUSEWEIN. Sie werden Eltern von 13 Kindern, von denen zwei Söhne für die weitere Entwicklung der Judeichs relevant sind: GOTTFRIED und GOTTHELF JUDEICH.


Dresden im 18. Jahrhundert

GOTTFRIED JUDEICH (1780-1841) wird Lehrer in der Umgebung von Dresden.

GOTTHELF JUDEICH (1783-1855) wird Hauptstaatskassierer beim sächsischen König in Dresden. Die Revolution von 1848/49 zerstört sein Leben. Bei der Flucht des sächsischen Königs vor der Revolution verschwinden größere Geldsummen. GOTTHELF, der für die Verwaltung des Geldes verantwortlich gewesen ist, kommt ins Gefängnis und stirbt dort verbittert. Trotz dieses Schicksalsschlags machen seine Kinder Karriere.

Sohn ALBERT JUDEICH (1813-1864) wird Finanzexperte und heiratet PAULINE BROCKHAUS aus der Familie des berühmten Verlagshauses Brockhaus. Sohn EDMUND JUDEICH (1826-1876) wird Rechtsanwalt und Schriftsteller. Eine Karriere von Weltruf erlangt Sohn JOHANN FRIEDRICH JUDEICH (1828-1894). Seine Lehren über die Forstwirtschaft werden noch heute als wegweisend angesehen. Seine Schwester THERESE JUDEICH (1831-1914) wird Malerin und verkehrt in den Kreisen des Malers Ludwig Richter.

Während die Kinder von GOTTHELF JUDEICH in die höhere Gesellschaft von Dresden vordringen, führen die Kinder von GOTTFRIED JUDEICH ein bescheidenes Leben auf dem Lande. Sie werden Bedienstete, Webermeister oder Schneider. Durch die gesellschaftlichen Unterschiede verlieren sich die beiden Familien aus den Augen. Im Verlauf der Jahrzehnte bricht der Kontakt völlig ab und die nachfolgenden Generationen wissen nicht einmal mehr voneinander.


Die nächste Generation der "Gotthelf-Linie" ist weiter von Erfolg geprägt. PROF. WALTHER JUDEICH (1859-1942) erlangt für seine wissenschaftliche Arbeit über die griechische Geschichte und seinem Buch "Topographie von Athen" weltweite Anerkennung. Er heiratet MATHILDE BUNSEN, die Nichte von dem Erfinder des Bunsenbrenners. Zu erwähnen ist auch der Journalist BRUNO JUDEICH (1862-1929), der mit SIDONIE JUDEICH-MIERSWA, einer Schriftstellerin von Frauenromanen, verheiratet war. Auch HELENE JUDEICH (1863-1951) war neben ihrem Lehrerberuf Schriftstellerin.

In der "Gottfried-Linie" ist ein Ereignis für die weitere Entwicklung der Familie von sehr großer Bedeutung. LISBETH JUDEICH (1895-1992) verlässt um 1930 Deutschland und geht nach Kanada. Auch ihr Sohn FRED WALTER JUDEICH (1918-1978) wandert aus und lässt sich in den USA nieder. Durch ihn entsteht ein neuer Zweig der Familie Judeich in den USA.

Ein glückliches Jahr für die Familie Judeich ist das Jahr 2002. RHONDA JUDEICH (1976), Enkelin von FRED WALTER JUDEICH aus den USA, wollte etwas über ihren Großvater herausfinden, als sie im Internet zufällig auf die E-Mail-Adresse von LINDA JUDEICH (1983) in Deutschland stößt. Sie nimmt Kontakt auf, aber nun ist die Frage: Ist man verwandt oder nicht? Nach vielen Recherchen von CLAUS JUDEICH (1952) und FRIEDERIKE BEER geb. Judeich ist es gelungen, die Spuren zu finden. RHONDA und LINDA JUDEICH sind verwandt! Nach über 100 Jahren war es gelungen die beiden Linien der Familie Judeich wieder zusammen zu führen.


Kurzstammbaum der Familie Judeich




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